In der Pflege ist es Dein Job, alten und kranken Menschen zu helfen. Wo ihre Körper an ihre Grenzen kommen, musst Du unterstützend einspringen. Doch ist dabei auch die Belastung für Deinen eigenen Körper nicht zu unterschätzen. Pflege ist eben kein Bürojob. Vielmehr bist Du immer in Bewegung - Knochen und Muskeln sind jeden Tag gefordert. Aber auch Deine Gesundheit verdient Rücksichtnahme. Wir geben Dir Tipps, wie Du Deinen Körper für den Pflegealltag stärken und fit halten kannst.
Überlastung entsteht dann, wenn ein Körper anhaltend belastet wird und anschließend kein Energieausgleich stattfindet. Dieses einfache physikalische Prinzip bedeutet für den menschlichen Körper: Wer Belastungen nicht ausgleicht, riskiert gesundheitliche Schäden. Zu große körperliche Anstrengung kann auf Dauer beispielsweise zu einem Bandscheibenvorfall führen, wie er unter Pflegekräften leider nicht selten vorkommt. Schließlich sind pflegebedürftige Menschen oft in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, woraus sich berufstypische Tätigkeiten wie das Umbetten oder Waschen ergeben. Das ist natürlich sehr kräftezehrend. In der Folge ist der Krankenstand in der Pflege höher als in anderen Berufen. Gerade der Gesundheitszustand von Hilfskräften ist trotz ähnlicher Belastung oftmals noch ein wenig schlechter als der von Fachkräften. Das mag an der fehlenden Ausbildung liegen, in der auch wichtige Hinweise für den Umgang mit körperlichen Belastungen gegeben werden. So oder so: Du kannst auf jeden Fall etwas dafür tun, um aktiv Deine Gesundheit zu schützen.
So wie es Übungen für mehr mentale Stärke in der Pflege gibt, lässt sich auch für das körperliche Wohlbefinden einiges tun. Grundlage dafür ist ein gesunder Lebensstil. Denn ein gesunder Körper kann auf mehr Energiereserven zurückgreifen und sich außerdem schneller regenerieren. Dafür kannst Du einiges tun. Ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung kann Wunder bewirken und Deinen Energiehaushalt positiv beeinflussen. Auch ausreichend Schlaf und regelmäßige Pausen sind wichtig, wenn auch im Pflegeberuf nicht immer leicht einzuhalten. Zwar hat jeder Mensch ein anderes Bedürfnis nach Erholung, doch kannst Du Dich an ein paar Grundregeln orientieren. Achte auf sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, lege während der Arbeit nach Möglichkeit immer wieder auch Mikropausen ein und gönne Dir nach Feierabend bewusst Zeit für Dich.
Gerade der Rücken wird in der Pflege stark beansprucht. Bewegung ist nicht nur ein hervorragender Ausgleich zu den Herausforderungen im Job, sondern trägt auch dazu bei, dass Du berufstypische Belastungen besser aushältst. Du kannst dazu mit Geräten oder aber auch mit Deinem eigenen Körpergewicht trainieren. In jedem Fall geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um Freude an der Bewegung.
Rückenschonendes Arbeiten in der Pflege
Auch bestimmte Bewegungsanleitungen können Dir dabei helfen, Deinen Rücken im Arbeitsalltag zu schonen. Die wichtigsten Hinweise für Pflegekräfte:
Auch wenn man viel für seine Gesundheit tun kann, ist letztlich doch niemand vor Überlastung gefeit. Jeder Mensch reagiert zwar unterschiedlich auf Belastung, dennoch gibt es einige Anzeichen, auf die Pflegekräfte achten sollten. Dazu zählen etwa:
Halten die Symptome über einen längeren Zeitraum an, solltest Du sie nicht ignorieren. Denn solche Warnsignale sind Botschaften Deines Körpers, um Überlastung anzuzeigen. Nimm in diesem Fall ärztliche Hilfe in Anspruch und suche nach Wegen, um die Belastung zu reduzieren. Nur so kannst Du verhindern, dass sich Dein Gesundheitszustand verschlimmert oder gar chronisch wird.
Körperliche Belastung lässt sich in der Pflege nicht vollständig vermeiden. Langes Stehen, schweres Heben und ungünstige Körperhaltungen sorgen bei vielen Pflegekräften für physische Herausforderungen. Doch es gibt Maßnahmen, mit denen Du Deinen Körper unterstützen kannst. Natürlich sollte die Verantwortung dafür nicht alleine beim Personal, sondern auch beim Arbeitgeber liegen, der etwa durch spezielle Rückenkurse oder technische Hilfsmittel seinen Teil zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden beitragen kann. So bleiben Gesundheit und Zufriedenheit in der Pflege bestmöglich erhalten.