Wohnformen im Alter - Ist Betreutes Wohnen das Richtige für mich?

12. Oktober 2022

Ganz klar, jedes Lebensalter bringt seine ganz eigenen Fragestellungen mit sich. Wie wir leben und wohnen wollen, ist über das gesamte Erwachsenendasein ein zentraler Punkt. Doch im Alter oder bei Krankheit ist das keine bloße Frage des Wollens mehr. Es geht auch darum, was für Körper und Seele sinnvoll oder überhaupt möglich ist. Das unabhängige Leben in den eigenen vier Wänden kann durch abnehmende Mobilität und zunehmendem Hilfebedarf deutlich erschwert werden. Nicht zuletzt spielt für viele Betroffene auch die Alterseinsamkeit eine große Rolle. Diese Schwierigkeiten lassen sich jedoch durch altersgerechtes Wohnen entschärfen. Dazu gibt es heutzutage sehr viele Möglichkeiten: Zu nennen wären etwa der Verbleib in der Einzelwohnung inklusive der Versorgung durch einen Pflegedienst, der Umzug in ein Alten- oder Pflegeheim sowie das Zusammenleben in einer Senioren-Wohngemeinschaft. Sicherlich haben Sie darüber hinaus auch schon vom Betreuten Wohnen gehört, das sich großer Beliebtheit erfreut. Aber wie funktioniert diese Wohnform eigentlich? Wir klären auf.

Was ist Betreutes Wohnen?

In der Kurzversion ließe sich Betreutes Wohnen als selbstständiges Wohnen mit Unterstützungsangeboten umschreiben. Denn bei dieser Wohnform für ältere Menschen leben Sie in einer eigenen Wohneinheit, die sich in einer seniorengerechten Wohnanlage befindet. Sie bestimmen Ihren Lebensrhythmus weiterhin ganz individuell, profitieren aber gleichzeitig von professionellen Hilfeleistungen, die Sie bei Bedarf jederzeit in Anspruch nehmen können. Dabei sollten Sie wissen, dass es derzeit keine einheitlichen Standards, Gesetze, Verordnungen oder Richtlinien für diese Form des Wohnens gibt. Deshalb werden viele unterschiedliche Konzepte für Betreutes Wohnen angeboten. Hinsichtlich der Ausstattung sollte eine gute Wohnanlage über folgende Aspekte verfügen:


  • Bauliche Beschaffenheit: Die Wohnungen sowie der gesamte Komplex sollten altersgerecht, idealerweise sogar barrierefrei, sein. Dazu gehören etwa schwellenlose Zugänge oder überbreite Türen.
  • Zentrale Lage: Eine gute Lage im Ortskern oder zumindest eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel hilft Ihnen dabei, weiterhin am öffentlichen Leben vor Ort teilnehmen zu können.
  • Öffentliche Räumlichkeiten: Neben den privaten Wohnungen sollte es in einer Wohnanlage immer auch Räume geben, die alle Bewohner:innen nutzen können. Darunter fallen beispielsweise ein Gemeinschaftsraum für Veranstaltungen, Café, Lesezimmer oder Gymnastikraum.
  • Notruf: Damit rund um die Uhr professionelle Hilfe gewährleistet ist und Sie sich jederzeit sicher fühlen können, sollte unbedingt eine Notrufanlage vorhanden sein.


Auch wichtig zu wissen: Die bereits angesprochenen Hilfsangebote, welche Sie in Ihrem Alltag entlasten sollen, werden in inklusive Grundleistungen und exklusive Wahlleistungen eingeteilt. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Dienstleistungen je nach Anbieter. Zu den Grundleistungen in den Wohnanlagen des Weser Pflegedienstes gehören beispielsweise unser Hausnotruf, ein Abwesenheitsservice und die Organisation von Freizeitaktivitäten. Exklusive Wahlleistungen sind bei uns u. a. Wohnungsreinigung, Wäschedienst und Menüservice. 

Für wen eignet sich Betreutes Wohnen?

Zunächst sei gesagt, dass es für das Betreute Wohnen kein vorgeschriebenes Mindestalter gibt und auch kein Pflegegrad vorliegen muss. Vielmehr richtet sich diese Wohnform an alle älteren Menschen, die sich ein selbstständiges Leben in einer seniorengerechten Umgebung wünschen und gleichzeitig von umfangreicher Unterstützung durch verschiedenste Serviceleistungen profitieren wollen. Grundsätzlich sollten Sie dazu noch zu einer weitestgehend eigenständigen Lebensführung imstande sein. Außerdem sollten Sie insbesondere dann über einen Umzug in das Betreute Wohnen nachdenken, wenn Sie sich nach mehr Geselligkeit in Ihrem Leben sehnen. Denn innerhalb der Wohnanlage erleben Sie eine Hausgemeinschaft zusammen mit anderen Senior:innen und Sie können an abwechslungsreichen Veranstaltungen sowie Freizeitaktivitäten teilnehmen.

 

An dieser Stelle sei noch besonders auf die Begrifflichkeit des Betreuten Wohnens eingegangen. Denn auch wenn die Bezeichnung es anders vermuten lässt, ist Betreuung kein zwingender Bestandteil dieser Wohnform. Bei allen Grund- und Wahlleistungen handelt es sich tatsächlich nur um Angebote. Sie können diese in Anspruch nehmen, sind aber keinesfalls dazu verpflichtet. Auch wenn Betreutes Wohnen weiterhin der bekannteste und gängigste Begriff ist, finden sich daher mittlerweile auch alternative Bezeichnungen wie Service Wohnen.

Fazit

„So selbstständig wie möglich, so viel Hilfe wie nötig“ – unter diesem Motto lässt sich Betreutes Wohnen gut zusammenfassen. Sie behalten Ihre Eigenständigkeit, können weiterhin Ihren individuellen Lebensstil pflegen und dennoch bei Bedarf auf Unterstützung zurückgreifen. Beim Weser Pflegedienst bieten wir insgesamt acht Wohnanlagen, in denen sich genau diese Lebensart verwirklichen lässt. Wenn Sie mehr erfahren möchten, kontaktieren Sie uns jederzeit und sehen Sie sich Ihr mögliches neues Zuhause einfach selbst an. Wir informieren Sie gerne und umfassend über unser Angebot im Betreuten Wohnen.

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